6. August 2007

Bei den Terrakottamenschen: Xi'an

Los geht’s wie immer im letzten Eck des Flughafens in Shanghai – und weils im Flugzeug so schön ist, warten wir dann nochmal eine Stunde auf der Startbahn bis endlich die Starterlaubnis kommt. Ok, die Wolken sehen von oben wirklich ziemlich schwarz aus, uns es sollte auch ein Flug mit einigen Turbulenzen werden.

Raus aus dem Rumpelflugzeug, rein in einen Rumpelbus Richtung Stadt. Bei jeder kleinen Unebenheit auf der Autobahn hört es sich an, als ob die Achse gleich brechen würde... Endlich kommen wir in die Stadt. Außerhalb der Mauern sehen viele Häuser heruntergekommen aus, manche Leute wohnen in Unterkünften aus Planen, Holzstöcken etc. Intnerhalb der Mauern ist es überraschend sauber. Man sieht, dass es eine Touristenstadt ist. Die meisten Häuser sind renoviert, aber nicht wie in Shanghai das alte weg und etwas neues hin, nein, es sieht alles noch sehr chinesisch aus. Nach dem Einchecken gehts in die Barstraße – zugegeben ziemlich westlich, eine Bar neben der anderen, und eine sieht gemütlicher aus als die andere. Aber wo sind die Leute?? Die Leute hier sind ziemlich hilfsbereit und nett – auch wenn sie nicht oder nicht gut Englisch können, sie bemühen sich zumindest uns zu verstehen und uns zu helfen ... die Mädels hinter der Bar haben sogar ein Phrase Book! ... achja, und wenn der Alkohol ausgeht, dann wird eben schnell im Plastikbecher vom Nachbarn Nachschub geholt ...

Der Hunger ruft, also raus auf die Straße – und natürlch auch in Xi’an gibt es sie, die Nudel- und Spieße-Männer, die an der Straßenecke stehen und leckere Gerichte für fast nichts zubereiten. Das Wochenende ist gerettet ;-)

Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg zur berühmten Terrakottaarmee – in einem dieser super unbequemen Rumpelbusse. Quer durch die Stadt und noch viel weiter. Als wir ankommen, können wir schon lange nicht mehr sitzen... also auf zu den Soldaten! Das Gelände ist schön angelegt, mit viel Grün ... und die Sonne brennt ganz schön runter! Wir sind froh, als wir endlich die Gebäude erreichen. Die ersten zwei sind nicht sonderlich interessant – Dokumentation, wie die Armee entdeckt wurde usw.... und dann endlich die Ausgrabungen, in einer riesigen Halle. Aber wenn man dann davor steht, kommt es einem gar nicht mehr so beeindruckend vor, wie man sich das von Fotos oder Berichten vorstellt. Klar, die Soldaten sind menschengroß, es stehen da auch ziemlich viele rum, aber da man immer noch relativ weit weg ist und das Gelände sehr groß, kommt es nicht mehr so rüber. Natürlich müssen wir uns dann auch noch einen dieser Soldaten kaufen – ausgezeichneter Preis im Museum für eine ca 20 cm Figur 100 Euro. Etwas außerhalb bekommen wir sie für 60 Cent!

Zurück in der Stadt, machen wir uns auf den Weg ins Muslimenviertel, wo wirklich Muslime rumlaufen (mit ihrer hellen Kleidung und den Kappen), und wo es sehr leckeres Essen gibt. Wir schlendern durch die kleinen Gassen, bevor wir uns wieder auf den Weg zur Barstraße machen... wo natürlich mal wieder keine Leute sind. Und das am Samstag Abend!

Am nächsten Tag steht die Besichtigung der Moschee auf dem Programm – eine oder die größte Chinas. Sie ist aufgebaut wie einer dieser vielen Tempel, die wir schon gesehen haben, aber es sind überraschend wenig Touristen unterwegs und der Besuch ist richtig entspannend! Außenrum in den Straßen befindet sich ein riesiger Markt mit Souvenirs und unzähligen Kleinigkeiten. Etwas entfernt gibt es einen Markt mit getrockneten Früchten. Da wir alle drei (Katja, Carlos und ich) ziemlich fertig sind von der Hitze (das könnte auch ein Sonnenstich sein!) lassen wir den Tag sehr ruhig weitergehen ... wir steigen noch auf die Stadtmauer, die um die komplette Stadt läuft, aber zu einem großen Teil nicht mehr Original ist. Am Aufgang steht ein Häuschen, drin 2 Chinesen, daneben ein Schild, dass es 4 Euro Eintritt kostet ... zu teuer, wie wir finden – ok, gehen wir so rauf. Das stört dann auch keinen weiter, es wird nirgends kontrolliert ... Die Mauer ist ungefährt so breit wie eine normale Straße, man kann sich oben Fahrräder ausleihen, und man sieht sowohl auf die Alt- als auch auf die Neustadt runter.

Es wird Zeit zum Mittagessen ... und wir finden ein Restaurant, in dem man auch in Paris sitzen kann ... endlich wieder etwas Erholung und nicht so heiß wie draußen in der Sonne! Aber irgendwas müssen wir schon noch anschaun – also auf zur Pagoda. Davor befindet sich ein riesiges Wasserspiel – im Takt der Musik tanzen die Wasserfontänen, unzählige! Die Pagoda selber ist dann nicht wirklich der Hammer, da haben wir schon einige schönere gesehen! Außenrum wird alles renoviert, die Grünanlagen sind schon ziemlich schön angelegt ... aber das ist halt nicht mehr original.

Und dann gehts auch schon wieder zum Flughafen – so früh waren wir noch nie dran ... aber das bringt uns leider gar nichts. Als das Flugzeug eigentlich schon starten sollte, wird der Flug auf unbestimmt Zeit verschoben. Schlechtes Wetter in Shanghai. Und unser Flugzeug ist noch nicht mal in Shanghai gestartet. Na sehr schön ... geplante Abflugzeit war eigentlich um 20 Uhr – um 0 Uhr 35 starten wir dann endlich... ok, das hat sich auch nochmal verzögert, weil irgend jemand nicht oder zusätzlich an Board war und deshalb die Boardingpässe im Flugzeig noch zweimal gecheckt werden mussten ... wir haben echt schon überlegt, ob wir nicht eins der anderen Flugzeuge nehmen sollten – z.B. nach Qingdao und unserer Stammkneipe „Otto“ einen Besuch abstatten ... aber wir hatten ja zum Glück unsere Skatkarten dabei – und sind inzwischen schon fast Profis. Der Rumpelairline sei Dank! Zu guter letzt nehmen wir uns dann noch ein illegales Taxi in Shanghai. Die wollten zwar nicht genau das was wir wollten, aber so günstig sind wir noch nie vom Flughafen in die Stadt gefahren. Und auch nicht so spät – im Bett um halb 4. Viel Spaß in der Arbeit ...

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