23. Juni 2007

Aprés-Ski bei 30 Grad

... kaum zu glauben aber wahr: auch in Shanghai gibt’s Aprés-Ski! Und zwar richtiges Original. Wir denken uns nichts und wechseln von einer eher langweiligen Bar die Straßenseite. Und was hören wir da? Den Anton aus Tirol. Und dann Von den blauen Bergen kommen wir. Und immer so weiter. Eigentlich nicht wirklich passend, schließlich ist die Skihalle eine Autostunde entfernt und Temperaturen um diese Uhrzeit noch bei etwa 30 Grad mit 80 % Luftfeuchtigkeit. Aber Getränke sind billig und natürlich haben wir unseren Spaß ... bis es doch irgendwann zuviel wird und ein angesagterer Club fällig wird! ;-)

18. Juni 2007

Huangshan/Yellow Mountains: 20 km Treppen steigen in den chinesischen Bergen

... aber bis zu den Treppen vergeht noch viel viel Zeit. Eigentlich ging alles ja schon eine Woche vorher los – mit der Buchung des Hotels am Gipfel des Huangshan. Ich hab das meine Kollegin machen lassen, denn es konnte natürlich mal wieder keiner Englisch... und es gestaltete sich gar nicht so einfach. Sie hat insgesamt 4 Tage lang immer wieder mit denen telefoniert, bis wir endlich unser 8er-Zimmer für einen relativ günstigen Preis hatten. Reisen kann so kompliziert sein hier ...

Los gehts schon am Freitag Abend, denn wir nehmen den Nachtzug bis nach Huangshan City. Die Stimmung ist natürlich klasse, als wir (Dominic, Patrick, Carlos, Daniel, Jan, Haluk, Katja und ich) uns am Bahnhof in Shanghai treffen – obwohl es wieder mal regnet, wie schon die ganze Woche. Doch fürs Wochenende ist schönes Wetter vorhergesagt ... nach einem kurzen Snack beim großen M (da war ich zum ersten Mal hier in China!) gehts los, rein in unseren Schlafwagen. Muss man sich so vorstellen: normale Waggons, statt den Sitzen stehen überall Betten, 3 übereinander und so eng zusammen, dass man gerade mal Platz zum durchgehen hat. Gepäck kann man hier nicht wirklich mitnehmen! Aber da wir ja schon seit einigen Wochen chinesische Betten und Chinesen gewohnt sind, is das gar kein Problem ... und wir haben nicht mal die beste Klasse gebucht. Also machen wir uns erst mal gemütlich ein Bierchen auf. Irgendwann geht dann das Licht aus – und schon liegen alle Chinesen im Bett und schlafen. Klar, wir natürlich noch nicht ... aber das sollte sich rächen, als um 5 oder 6 dann wieder die Musik angeht und die Chinesen munter werden. Und wir sind immer noch nicht da. Wir stoppen in jeder kleinen Stadt und bleiben ständig stehen... jetzt wird uns auch klar, warum dieser Zug für die Strecke 12 Stunden braucht! In der Zeit fährt man sonst nach Peking... Zu guter Letzt stehen wir dann noch über eine halbe Stunde 2 km vor dem Endbahnhof – wir haben schließlich für 12 Stunden Zugfahrt gezahlt, also muss die auch so lang dauern ;-) Also, Zugfahrt war gar nicht mal so übel, für eine Nacht geht das schon mal ohne Dusche und vernünftiges Klo.

So, wir sind da – und werden am Bahnhof auch schon von unserem Busfahrer erwartet. In einem Minibus gehts dann nochmal 1 ½ Stunden bis zum Fuss des Berges, wo die Reisegruppe dann vom Reiseführer empfangen wird. Da wir den ausdrücklich nicht gebucht haben (nach unseren Erfahrungen während der Maifeiertage), lassen wir uns nur noch den Ablauf erklären und wo wir den Guide am nächsten Tag wieder treffen, damit wir zum Bahnhof kommen. Klar, ist mal wieder gar nicht so einfach, bis jeder weiß, was wir wollen und wir wissen, was der will, aber irgendwie werden wir uns schon einig. Und das ist auch gut so, denn die kurze Strecke, die wir mit der Gruppe gehen, ist dann doch eher Schneckentempo als irgendwas anderes.

Zuerst müssen wir Eintritt zahlen – ja, Eintritt, um auf den Berg gehen zu dürfen. Eigentlich 20 €, aber zum Glück sind wir noch Studenten und zahlen nur die Hälfte... Und los gehts mit den Treppen, die die nächsten 15 km nicht mehr aufhören werden. Unwissen wie wir sind, haben wir uns entschieden, die lange und doppelt so schwere Tour zu gehen... All zu viele Leute sieht man nicht hinaufgehen, aber dafür kommen uns relativ viele chinesische Tourigruppen entgegen – und die steigen die Treppen schon seitlich hinunter, weil nix mehr geht. Und dann gibt es die Träger, die faule Touristen in einem Bastsessel den Berg rauf- oder runtertragen. Oder die, die Abfall nach unten oder Lebensmittel nach oben tragen. Und das nicht in einem bequemen Rucksack, sondern in an einer Holzlatte befestigten Säcken, die sie über die Schulter legen. Zwischendrin kommen wir immer wieder an kleinen Versorgungsstationen vorbei – und wenn man sieht, wie diese Lebensmittel hier hochgetragen werden, weiß man auch, warum man hier etwas mehr zahlt als unten (obwohl die Träger davon vermutlich nichts haben werden).

Die Treppen schlängeln sich im Wald hoch; das macht es relativ angenehm zu wandern, doch trotzdem sind wir schon nach kurzer Zeit ziemlich durchgeschwitzt! Und da wir zum Mittagessen wegen etwas unglücklicher Planung nicht wirklich was gegessen haben, meldet sich der Hunger nach einiger Zeit. Also von Keksen ernähren, oder von den Gurken, Tomaten und Äpfeln, die verkauft werden.

Die Landschaft ist schon beeindrucken – diese glatten Felsen, überall die Pinienbäume, und Gipfel so weit das Auge reicht. Leider ist es etwas trüb, so dass die Sicht nicht ganz so gut ist, aber schön, wieder in der Natur zu sein! Die Beschilderung ist vorbildlich, aber verlaufen könnte man sich hier eh nur schwer. Leider ist einer der höchsten Gipfel „because of maintenance“ geschlossen, aber wir sind auch so schon auf etwa 1.800 Metern.

Nach fast 6 Stunden sind wir endlich dort, wo man es „oben“ nennen könnte – man sieht schon einige Hotels und die Menschenmassen sind plötzlich gigantisch. Hier treffen wir auch wieder „unsere“ Reisegruppe – die sind mit der Seilbahn hochgefahren und nur das letzte Stück gelaufen, sehen aber fast genauso fertig aus wie wir ;-) Jetzt heißt es also schön in Reih und Glied Richtung Hotel zu laufen – hinter hunderten oder tausenden Chinesen. Einige mit nicht gerade kleinen Absätzen, andere mit Trolleys – und es geht noch ein Stück treppauf und treppab. An den Ketten, die oft die Absperrung markieren (wenn mal eine da ist) hängen übrigens unzählige kleine Schlösser – die hängen Pärchen hin, was dann bedeuten soll, dass man für ewig zusammen ist. Und noch was interessantes: Die Abfalleimer sind sehr harmonisch in Baumstumpfe oder Steine integriert – gar nicht so blöd!

Endlich am Hotel – und das sieht ja mal nicht übel aus! Klar, wir haben ein billiges 8er-Zimmer, aber für eine Nacht erfüllt es seinen Zweck. Es ist sauber, wir haben eine eigene Dusche – und die muss jetzt auch unbedingt mal sein. Dann gehts zum Essen – klar, Chinesisch, und zwar richtig gutes! Aber nachdem wir den ganzen Tag noch nichts vernünftiges gegessen haben, wurde das auch langsam Zeit ... und danach fallen wir alle todmüde ins Bett.

Der Wecker klingelt schon wieder um 4 Uhr – schließlich dürfen wir den Sonnenaufgang nicht verpassen, der hier so toll sein soll. Also marschieren wir auf den nächsten Gipfel und sind da auch erst mal noch ganz alleine... es ist auch noch ziemlich dunkel. Doch pünktlich 10 Minuten vor Sonnenaufgang kommen sie angeströmt, die chinesischen Massen. Das wars dann wohl mit der Ruhe. Und dann kommt sie auch endlich, die Sonne, als glutroter Feuerball! Sieht schon gigantisch aus. Kaum ist sie da, sind die Chinesen auch schon wieder weg. Jetzt verwandelt sie sich langsam in einen gelben Ball – und schon ist es hell. Leider können wir das berühmte Nebelmeer des Huangshan nicht sehen – normalerweise ragen nur die Gipfel aus dem Nebel am Boden heraus. Aber dafür war es wohl nicht feucht genug. Schade ... aber war auch so schön!
So, wieder zurück, kurz die Sachen packen, eine Kleinigkeit frühstücken und weiter zum nächsten Hotel, wo wir uns mit der Gruppe wieder treffen sollten. Das Wetter ist traumhaft und wir genießen die Morgensonne. Langsam erwachen alle Tourigruppen und es wird laut und unruhig. Die Träger schleppen schon wieder – und das um 7 Uhr morgens! Und die hier oben tragen richtig schwer: Zement oder Steine, manchmal auch irgendwelche Maschinen; dementsprechend zermergelt sehen sie aus. Und die chinesischen Touristen denken gar nicht dran, ihnen aus dem Weg zu gehen!

Der Guide führt uns noch zu ein paar schönen Aussichtspunkten, bevor wir uns auf zur Seilbahn machen, die uns wieder ins Tal bringen soll ... und hier heißt es erst mal 2 Stunden warten. Als wir dann runterfahren, hat es komplett zugezogen und wir sehen nur noch weiße Suppe – hatten wir ein Glück mit dem Wetter!! Ein Bus bringt uns wieder nach unten, hier gibt es dann noch ein ganz passables Mittagessen, und weiter gehts mit dem nächsten Bus bis zum nächsten kleineren Ort. Dort verfrachtet uns der Guide in einen lokalen Bus, der uns zum Busbahnhof fahren soll. Und der fährt richtig krass. Egal wie schlecht die Straßen sind, das Tempo ist immer gleich. Egal ob Gegenverkehr oder Kurve kommt, überholt wird immer. Gut, wenn man nicht direkt sieht, wo der hinfährt, sondern lieber die alten Dörfer, die Reisfelder und die Teeplantagen mit den Arbeitern anschaut. Schon eine andere Welt hier draußen.

Am Busbahnhof in Huangshan sind wir natürlich viel zu früh, also nochmal 2 Stunden warten. Und das in einer Hitze – fast unerträglich nach dem angenehmen Klima am Berg! Komischerweise darf man sich in der Wartehalle nicht zum Schlafen über die Sitze legen... und das, wo wir sooo müde sind! Aber so bleibt viel Zeit, die nächsten Ausflüge zu planen, bevor wir mit dem Bus wieder zurück nach Shanghai fahren. 4 ½ Stunden mit stinkenden Chinesen, die Klimaanlage entweder auf Gefrieren oder Sauna eingestellt ... sehr angenehm ;-) Und dann sind wir wieder zurück in Shanghai – nach einem sehr anstrengenden aber superschönen Wochenende mit einer lustigen Truppe in den chinesischen Bergen!

10. Juni 2007

River Cruise auf dem Huangpu

Ja, mal wieder auf dem Wasser unterwegs. Dieses Mal gleich vor der Tür auf dem Huangpu, der durch Shanghai fließt. Los geht’s am Bund und erst mal mitten durch die beiden Skylines links und rechts des Flusses, Puxi und Pudong. Schon imposant, die ganzen riesigen Bauten und Baustellen – und dann zieht sich eigenlich den ganzen Fluss entlang sowas wie ein riesiger Hafen. Überall werden große und kleine
Boote beladen... hier kommt das Material an, mit dem Pudong aus dem Boden gestampft wird. Dementsprechend ist der Verkehr auf dem Fluss – auch am Sonntag sieht man hier überall die Frachter fahren. Und dann kommen die richtig großen Transporter, die riesigen Kräne, die unzählige Container aufladen. Und dann sind wir endlich an der Mündung zum Yangtze – der einem nicht wie ein Fluss sondern schon wie das offene Meer vorkommt. Man sieht nicht auf die andere Seite – ich weiß nicht genau, wie breit der ist, aber es sind bestimmt so 30 km... Von weitem kann man auch den riesigen Hafen sehen – gigantisch. Leider fahren wir dort nicht hin sondern drehen nach über einer Stunde Fahrt wieder um. Schon beeindruckend!

2. Juni 2007

Beim Haareschneiden und Fotografieren in China

Ja, ich hab’s getan – ich war endlich mal beim chinesischen Friseur (ich brauch ja schließlich endlich mal Fotos für meine Reisepassverlängerung!). Und das geht so: Man kommt rein, keiner der 10 hippen Chinesen in dem kleinen Laden versteht einen. Also kommen noch welche von hinten ... ah, die haben auch Zeitschriften mit Frisuren – ja, auch mit westlichen Models!! Glück gehabt... ich such mir also eine Frisur aus. Da die Frau auf dem Foto dunkle Haare hat, fragen sie mich gleich, ob ich denn die Haare auch färben will – NEIN!! So, dann erst mal waschen. Dazu wird eine Hand voll Shampoo auf die trockenen Haare gegeben, bisschen Wasser dazu und solange eingerieben, bis man nur noch Schaum auf dem Kopf hat. Dann folgt erst mal eine angenehme Kopfmassage ... und in die andere Ecke zum Schneiden. Wir sind übrigens zwei Kunden in dem Laden – es hätte also jeder min. 10 Leute als Betreuung ... an jedem Platz ist natürlich ein Fernseher eingebaut, es läuft ziemlich bescheuerte Musik, der Fön liegt am Boden ... mit einigen Haaren.

Was macht der? Er föhnt zuerst meine Haare ... hmm, wird schon werden. Zumindest wie er schneidet, sieht ganz ok aus. Dann wird noch schön geföhnt, bisschen Wachs drauf – und das sieht doch gar nicht mal so übel aus! Ok, perfekt natürlich auch nicht, aber für einen chinesischen Friseur ;-)

So, dann also zum Fotografieren für den Reisepass, damit ich dann im September mein neues Visum bekommen kann und nach Tibet und Dubai einreisen darf. Blöd, wenn man an solche Sache nicht in Deutschland denkt. Fotografiert wird man mit einer Digicam, die Belichtung ist schlecht, aber egal. Zumindest wissen die (lt. Deutschem Konsulat), wie man biometrische Passfotos macht. Dann wird noch kurz mit Fotoshop bearbeitet und 10 min später hab ich meine Passfotos (die natürlich nicht gut aussehen) ... hoffentlich werden die dann vom Konsulat auch akzeptiert!