9. April 2007

Das ist China

Es gibt hier unzählige Essensstände auf den Straßen. Meist an Kreuzungen, in der Nähe von Bushaltestellen usw. Es reiht sich einer an den anderen. Zwischendrin wieder Buchverkäufer. In dieser Woche hab ich es mal gewagt, diese Essen auszuprobieren – die Hygiene hat mich vorher davon abgehalten, und das Unwissen, was die denn überhaupt anbieten. Aber egal, werd es schon überleben. Also, los gehts. Es gibt verschiedene Spieße, mit Fleisch, Gemüse, Fisch und verschiedenen anderen Sachen. Klar, ich weiß nicht ganz genau, was da so alles drauf ist, aber ich nehm mal das, was einigermaßen vertraut aussieht. Die Spieße werden dann gebraten, natürlich mit schön viel Öl, wie fast alles hier – ok, das gleiche gibts auch gekocht – und dann noch schön gewürzt – perfekt! An anderen Ständen gibt es eine Art Mehlspeise, an anderen Ananas ... sehr sehr lecker! Und ich lebe noch ;-)

Sehr bekannt sind auch gefüllte Teigtaschen – jaozi. Weil ich grad Lust drauf hab, will ich mir welche kaufen – aber weder englische Karte noch englischsprachige Mitarbeiter. Also sagt sie irgendwas und fragt sie mich, wieviele. Ich sag 4, bezahl umgerechnet 80 Cent und hol sie mir ab ... aber ich bekomm natürlich nicht 4 Stück sondern 4 mal 4 Stück ... tja, Pech, wenn man kein Chinesisch versteht!

Es ist krass, wie viele Leute hier immer und überall unterwegs sind. Egal zu welcher Tageszeit, in der Metro ist es fast immer voll – und zwar so richtig. Zur Rush Hour ist sie so voll, dass man sich nicht mehr bewegen kann, die Türen gehen gerade noch zu. Die Treppen und Gänge sind verstopft, man wird eher geschoben als man selber geht. Wenn die Ampel rot ist, sammelt sich ein regelrechter Menschenpulk an! In den wenigen kleinen Parks findet man nie ein wirklich ruhiges Fleckchen, wo man allein wär, in den meisten Restaurants ist es zu den Essenszeiten auch extrem voll. Und klar, es sind fast nur Chinesen. Außer man ist in der Nähe von Touristenzielen, dann kann es schon vorkommen, dass mal mehrere Ausländer zu sehen sind. Und das ist inzwischen schon ziemlich komisch. Man schaut sich gegenseitig an und denkt so ungefähr, was machen denn die da... ;-)

Vor allem kleine chinesische Kinder finden es immer sehr interessant, wenn ein Europäer neben ihnen sitzt oder geht. Die beobachten einen sehr genau, manche stellen ihre paar englischen Wörter, die sie können zur Schau und freuen sich, wenn man ihnen darauf antwortet!

Und auch das ist China: Leute spucken auf die Straße (in der U-Bahn gibt es Schilder, dass man dort nicht spucken darf!), man wird gerempelt, in der U-Bahn oder im Aufzug wartet man nicht, bis die Leute ausgestiegen sind sondern man steigt gleichzeitig ein – klar, dass das ein Gedrängel gibt. Verkehrsregeln, wie wir sie kennen, gibt es nicht, man muss wirklich aufpassen, nicht überfahren zu werden. Am Tisch wird geschmatzt, Nasenbohren in der Öffentlichkeit ist relativ normal ... alles Sachen, an die man sich erst gewöhnen muss (wenn das geht!) ...

Oder das: Letzte Woche hab ich zufällig entdeckt, dass gegenüber von meinem Hotel ein Waschsalon ist. Aber anscheinend noch nicht so lange, denn es funktioniert noch nicht. Also schau ich gestern vorbei, aber der Trockner funktioniert noch nicht. Morgen, sagen sie mir ... Also schau ich heute früh nochmal vorbei, denn irgendwann wird es mal Zeit, Wäsche zu waschen (es gibt zwar den Service im Hotel, aber da würde ich dann umgerechnet etwa 1 € pro Stück zahlen). Heut sind dann zwei asiatische Amerikaner da, und die erklären mir, dass der Trockner noch immer nicht funktiniert. Wahrscheinlich am Nachmittag. Also am Nachmittag nochmal hin, doch sie schneiden noch immer an den Blechen rum. Der Amerikaner ist ziemlich verzweifelt, alles müsse man ihnen erklären. Und dann sagt er, dass das hier erst der zweite (!!) Waschsalon in ganz Shanghai ist!!! Eigentlich unvorstellbar, aber es is wohl so...

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