Noch im Compound: eigentlich stehen immer irgendwo ältere Frauen oder Männer rum, die grad die ersten Neuigkeiten austauschen oder schon vom ersten Einkauf zurückkommen ... meist haben sie dann irgendwelches Gemüse dabei, das es an jeder Straßenecke gibt, aber ab und an sieht man schon mal ein Huhn (mit allem außer Federn ... das wird dann auch alles gegessen – von den Füßen bis zum Kopf!!) in der Plastiktüte. Alles andere will ich gar nicht wissen.
Vorbei an ein paar Wachmännern in Uniform, und ich bin auf der Straße. Klar ist dort schon die Hölle los, wie immer und überall. Dann heißt’s erst mal warten an der Ampel. Mit zig anderen. Erst fahren mal die Busse und Taxen vor der Nase vorbei, weil die am schnellsten sind....
So gehts dann ein paar Minuten, vorbei an kleinen Läden und Restaurants, wo sich Schlangen bilden, um die begehrten Teigtaschen zu bekommen. Und da der Gehsteig meistens zu eng ist, gehen eben die Leute auf der Straße (ok, die ist nicht ganz so breit).
Dann endlich an unserem Tower, die Taxen stehen hier in 3er-Reihen und liefern die Mitarbeiter ab. Die Einweiser diktieren die Autos fleißig rum, einige Putzfrauen putzen Boden, Glastüren – bringt auch ziemlich viel um diese Uhrzeit. Dann anstellen am Aufzug – obwohl es für den Bereich bis zum 18. Stock (wo ich arbeite) sieben Aufzüge gibt, sind die natürlich voll. Durchschnittlich bleiben wir dann auch in jedem Stockwerk stehen, wo durchschnittlich ungefähr jeweils eine Person aussteigt. Aber man hat ja Zeit ... Zeit, um auf dem Monitor (den es so ungefähr in jedem Aufzug und auch Bus in ganz Shanghai und wahrscheinlich China gibt) einen Werbespot nach dem anderen anzuschauen. Man hat ja sonst nix zu tun.
So, angekommen! Und so geht das jeden Morgen. Langweilig nennt man was anderes! Aber dann hat man den Arbeitstag noch nicht überstanden, während dem man unzähige Handys im Großraumbüro klingeln hört – man stelle sich die bescheuertsten Klingeltöne in Deutschland vor und steigert das ganze dann noch um ein Vielfaches. Jeden Tag laufen mehrere Putzfrauen durch die Schreibtischreihen, putzen, saugen, ... auf der Toiletten (wo immer super beruhigende Musik läuft) wird sowieso irgendwie nach jeder Person geputzt, aber es gibt ja genug Menschen hier die Arbeit brauchen...
Dann wird erst mal gearbeitet ... und abends geht’s dann natürlich wieder nach Hause – aber zum Glück nicht mehr in der Rush Hour, es ist also alles ein bisschen ruhiger und nicht ganz so voll (was für deutsche Verhältnisse aber noch immer voll heißt).
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