8. Juli 2007

Ein mehr oder weniger typisches Wochenende in Shanghai

So viele gibts da ja nicht ... aber oft sieht das dann so oder so ähnlich aus:

Nach einem ganz normalen Arbeitstag (nein, nicht früher heimgehn am Freitag!) gehts normalerweise erst mal noch eine Runde ins Fitnessstudio – gesunder Einstieg ins Wochenende also. Nachdem ich mich da wie in der Sauna fühl (doch, es gibt Klimaanlage, aber nein, die kühlt nicht wirklich), gehts nach einer erfrischenden Dusche raus in die Sauna draußen. Da gerade Regenzeit ist, ist es noch feuchter als sonst, noch dunstiger, und es kann von der einen Minute auf die andere regnen. Also komme ich nach 10 Minuten zu Fuß wieder schön verschwitzt zuhause an. Also nochmal duschen. Ja, und dann Weggehn. Möglichkeiten dazu gibts ja genug in Shanghai, aber unglücklicherweise sind die meisten Bars und Clubs ziemlich teuer. Mit 5 € für ein Bier ist man oft dabei. Und das ist dann noch nicht mal gut. Eher Wasser mit bisschen Biergeschmack (ja, ich freu mich wieder auf bayrisches Bier!). Beim Weggehn sieht man dann auch entsprechend viele Ausländer – oder eben die neureichen Chinesen. In Clubs gehen ist in China oft eher negativ behaftet – ein normaler Chinese macht sowas also nicht. Die Nächte dauern also meistens lang – diesen Freitag gehen wir z.B. ins Park 97, einer der In-Clubs zur Zeit, mit Liveband oben und DJ’s unten. Vorher, zwischendrin und sehr gern auch nachher ist meistens billiges Bier aus dem Lawson’s (einem 24-h-Laden, von dem es in jeder Straße einen gibt) ... 40 Cent die Flasche. Man muss nur genug davon trinken ;-)

So, Samstag erst mal bisschen Schlafen. Dann meistens etwas durch die Stadt laufen, irgendwo in den Park setzen (ah, es ist ja Regenzeit, also klappt das heute leider mal gar nicht ... ist eher eine Moorwiese). Oder heute z.B. Reisebüros abklappern, weil es gar nicht so einfach ist, diese Tibetreise zu organisieren (wegen Restriktionen, Einreiseerlaubnis und Abzocker-Reisebüros, die daraus Geld machen wollen). Dann findet am Abend das Live Earth Konzert statt, ja auch in Shanghai. Aber die Tribünen sind winzig, die Bands alle aus China (außer Sarah Brightman) und es ist Regenzeit. Wir beobachten das Spektakel von außen – am Bildschirm kommt das rüber, als ob zigtausende Leute da wären (es sind paar tausend) und die Skyline im Hintergrund tut ihr übriges. Achja, Regenzeit. Nach einigen Bands (die diesen chinesischen Soft-Pop spielen) fängt es an zu regnen. Und zwar richtig. Innerhalb kürzester Zeit steht Platz und Straße unter Wasser ... die Tribüne ist übrigens nicht überdacht. Schön, dass die alle Eintritt gezahlt haben. Wir sitzen hier unter einem Schirm ;-) Naja, irgendwann reichts dann auch mit China-Pop ... weiter gehts in die Air Bar – einer Bar im 30. Stock eines Gebäudes. Coole Aussicht, eigentlich coole Location mit riesiger Terrasse, aber leider etwas öde eingerichtet. Aber für 8 € Open Bar – lässt sich aushalten, auch wenn die mit Einschenken nicht nachkommen und die Klimaanlage nicht funktioniert und aus dem ganzen eine Sauna mit Aussicht macht. Also gehen wir raus in den Regen zum Abkühlen – bis ein richtiger Sturm anfängt und die Schirme usw. wie nichts umbläst ... Und am Ende gewinnen Dominic und ich noch jeweils ein Zimmer in einem schicken Hotel ... gar nicht übel – nur wann sollen wir das denn einlösen?!

Sonntag: Erst mal gemütlich brunchen. Z.B. im Sascha’s, wo es Buffet für 6,50 € gibt. Über westliches Frühstück kommt halt nix! Ok, man kann sich danach nicht mehr bewegen. Aber egal. Nächste Station: Stoffmarkt. 3 Stockwerke mit hunderten Läden, die einem wirklich alles schneidern. Z.B. Anzüge für 40 €, Blusen für 7 €, Hosen für 12 € (je nach Verhandlungsgeschick!!) oder was man eben so haben will. Klamotten abholen, ändern lassen, neue in Auftrag geben ... so läuft das jedes Wochenende, wenn wir hier sind. Danach dann ab und zu noch auf den Fake Market (ratet mal, was es da gibt ... richtig, Markenklamotten für wenig Geld). Jeans 12 €, Shirts ab 3 €, Jacken ab 10 € ... Uhren, Taschen, alles. Natürlich Preis auf Verhandlungsbasis und sehr stark vom Verhandlungsgeschick abhängig ... und die Qualität ist teilweise gar nicht mal so übel! Ok, bei Funktionskleidung ist das eine andere Sache, aber bei Jeans, Shirts, Koffer usw. kann man nix sagen. Lohnenswert ;-)

Und schon ist das Wochenende wieder vorbei. Oder so ähnlich ... Noch paar Emails schreiben – und erholsam war es mal wieder nicht. Aber dazu sind wir ja alle auch nicht hier...

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